Immer häufiger taucht in den letzten Jahren der Begriff der "Wildcat Offense" auf, den ich in der Rubrik "Football erklärt" noch nicht erläutert hatte. Deshalb anbei eine kurze Erklärung der Wildcat Offense.
Wildcat Offense Wie die Wildcat Offense funktioniert
Die Wildcat Offense wird eingesetzt, um Vorteile aus dem Missverhältnis der Spieler gegeneinander herzustellen, indem man die Offense Skillplayer (Quarterback, Runningback, Wide Receiver) systematisch verschiebt.
Der Quarterback wird durch einen Runningback ersetzt, der den Ball direkt durch den Snap erhält. Dadurch entsteht beim Laufspiel ein Übergewicht für die Offense, denn normalerweise ist der Quarterback nach Übergabe des Balles an einen Runningback aus dem Spiel: Anstatt einer Situation 11-10 entsteht für die Defense jetzt eine 11-11 Situation. Der den Ball erhaltene Runningback hat 3 Optionen: 1. Er kann den Ball an den Wide Receiver (Man in motion) übergeben, 2. Er kann selbst mit dem Ball laufen, 3. Er kann den Ball selbst passen.
Die Wildcat Offense wird in verschiedenen Variationen gespielt, denn mal steht der Quarterback weit außen auf einer Wide Receiver Position und der Runningback direkt hinter dem Center, manchmal wird gar kein „gelernter“ Quarterback aufgestellt, sondern ein auf die Wildcat Offense spezialisierter Spieler hinter den Center gestellt oder man stellt einen Spieler extra in die Offense Line, um so ein Missverhältnis an der Line of Scrimmage zu schaffen.
Da mittlerweile sehr viele Teams (ca. 16) mittlerweile auch Varianten der Wildcat-Offense spielen, vielleicht auch von mir noch ein paar Hinweise, für die, die sich da vertiefen wollen: Der Name stammmt i.Ü. von den La Center Wildcats, einem Highschool Team aus dem schönen Staate Washington und ist "nur" eine Variation von Single-Wing und/oder Wing-T Formation. Sie erfordert aber eine ganz wesentliche Bedingung: einen Player, der aus dem Backfield heraus alles kann - und das so gut, dass die D# immer auf alles gefasst sein muss. Nun, die Fins haben Ronnie Brown, der das offensichtlich recht ordentlich kann. Überraschenderweise sind aber andere Spieler quasi mit dieser Offense-Formation groß und bekannt geworden, von denen spielt das aber kaum einer: in Dallas ist das Felix Jones (hier wird die Razorback-Offense wohl zumindest geübt) und sein Pendant - von den 2003/07 Arkansas Razorbacks - McFadden. Die Raiders vermeiden wohl Experimente. In Arkansas wurde mit McFadden und Jones die Wild-Hog-Offense (angelehnt an das Mascot) gespielt, da McFadden in Highschool-Tagen auch QB war. Sogar in Europa (Helsinki Roosters) wurde diese Offense bis zum Erbechen (der Gegener) erfolgreich eingesetzt. Woher ich das weiß? Mein Buchtipp an dieser Stelle:
"Erfolgreiche Offense - Strategie und Taktik des Angriffs im modernen Football" aus dem Huddle-Verlag (siehe Huddle-Website) Ist ein gutes Übersichtswerk, gut erklärt - sogar auf German! Kostet 24,90 (ich habs druckfrisch für 19,90 bekommen )
Nach dem Kapitel Wildcat-Offense gibt's noch Nachschlag für Liebhaber des Skurilen: die A11-Offense. Eine Offense ohne Linemen! Nur Skill-Player! Ich freue mich auf den Tag, an dem diese mal - wenigstens auf College-level - gespielt wird!
dei Buch-Tipp habe ich schon gleich nach dem Erscheinen bestellt und wird nach dem Urlaub meine erste Lektuere. Es muesste dann schon in der Post sein. Gut, dass es haelt was es verspricht.
Zur Zeit lese ich seit 1 Woche fast ununterbrochen Stieg Larsson: "Die Verblendung", "Die Verdammnis", "Die Vergebung": Eine Trilogie eines schwedischen Krimi-Autoren. Echt Klasse. Man kommt kaum noch zum Schlafen: Krimi-Football-Krimi ...