Zum England-Tripp:Landung, Sonntag, 08.00 Uhr, pünktlich.
Naja, war ja auch die Lufthansa und nicht die Bahn

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An Bord etwa 15 Die-Hard Galaxy-Dolphins-Giants-Irish Fans.
Wetter, bedeckt, noch kein Regen.
Wie von den Wetterfröschen seit Tagen vorhergesagt, fing es gegen 10.00 Uhr, als ich vor dem Wembley-Stadion stand, um die Karten abzuholen, ebenfalls pünktlich an zu regnen. Zum Glück wetterfeste Klamotten. Nach Empfang der Karten (mit Vollmacht kein Problem: Danke an Matthias), ab in den nächsten Bus und ins Hotel nach Brent Cross (Holiday Inn).
Sonntag, 15.00 Uhr:
Fahrt mit dem Bus zum Wembley-Stadion. Sieht sehr gigantisch und imposant aus: Schillernd beleuchteter Spannbogen für die Drahtseil-Konstruktion. Ich habe schon viele Stadien von innen gesehen (in Deutschland alle maßgeblichen), aber dieses fast 1 Milliarde EUR teure reine Fußball-Stadion war schon was besonderes. Vor dem Spiel beim Coin-Toss gute Stimmung.
Gänsehaut-Atmosphäre bei der Englischen Nationalhymne.
Hoffentlich kommt die Fußball-WM 2018 nach England, denn dieses Stadion ist der echte und einzig wahre "Football Shrine"!
(hier die die englische Variante, amerikanisch Soccer).
Und um es Vorweg zu nehmen: Das Beste am ganzen Abend war der vollkommen problemlose Abmarsch von 81.200 Zuschauern aus dem Stadion über die "Didi-Hamann-Bridge" und dem sog. Olympic Walk zur U-Bahn nach dem Spiel.
Das Spiel war echte allergrößte Kacke. Sorry aber das war es wirklich.
Selten habe ich ein so schlechtes Team wie die Miami Dolphins gesehen. Unterirdisch. Und hierfür gilt auch nicht die Entschuldigung, dass der Rasen zu kurz für ein Football-Spiel geschnitten war und die Fußball-Rasenhalmlänge das Spiel unmöglich machte. Oder der Regen. Hat der englische Regen eine andere Konsistenz, als der Regen in Miami oder Seattle?
Es trafen leider zwei schlechte Footballmannschaften vor relativ vielen Football-Laien auf. Das beste während des Spieles waren noch die bildschönen Cheerleader der Dolphins. Die armen Girls, die im strömenden Regen wenigstens versuchten Stimmung zu machen. Nun gut, nach den Cheerleaders der Dallas Cowboys dürften die Dolphins zumindest hier die zweithübschesten der NFL unter Vertrag haben.
Ganz schlecht, verglichen mit den guten alten Tagen der World League in Frankfurt oder Düsseldorf war das Tailgating: Keine Show, 2 Zelte in denen man nur Franchise Produkte zur International Series der NFL oder der Dolphins oder der Giants kaufen konnte. Ob die beiden Teams darauf bestanden haben, dass nur ihre Franchise-Produkte verkauft werden durften, weiß ich nicht - vermute ich aber mal.
Warum überhaupt die Miami Dolphins in London? Dies erklärt sich daher, dass die Dolphins im Jahr 1984 die erste Mannschaft der NFL waren, deren Spiele komplett LIVE eine Saison lang in der BBC gezeigt wurden. Die Londononer identifizieren sich daher mit den Dolphins als "ihr" NFL Team, weshalb die Giants vor dem Coin Toss nach Rundball-Manier bei der Vorstellung der Spieler auch kräftig ausgebuht wurden.
Und dass die Briten tatsächlich spinnen, sah man heute morgen daran, dass das Dach über dem Wembley Stadion heute, bei strahlendem Sonnenschein, geschlossen war! Warum nicht gestern während des Spiels ist mir ein Rätsel.
Die Spinnen, die Briten.
Reise-Tipps für London:1. Bei Kartenkauf für Veranstaltungen im
Wembley Stadium darauf achten, nicht im East Stand bzw. East Sector zur sitzen. Bei in London vorherrschenden Westwinden wird man bei Regen und offenem Dach vollkommen durchnässt und eingesaut, bis hoch in den 2. Rang. Zum Glück saßen wir auf der Nordseite auf Höhe der 50 yd Line. Die Plätze waren gut.
2. Unbedingt die
Oyster Card kaufen. Bequemer und billiger kommt man nicht durch London. Habe noch etwa 5 Pfund Guthaben auf der Karte, die immer wieder nachgeladen werden kann (Prepaid). Bei der Benutzung wird der Guthabenstand angezeigt. Wer sie haben will, bitte melden. Frankierter Rückumschlag und die Karte wird zugeschickt.
Montag, 08.00 Uhr:
In der morgendlichen Londoner Rush-Hour mit der Tube zurück nach Heathrow. Voll besetzte Züge und schwüle Luftfeuchte auf den überlaufenen Bahnsteigen. Leider nicht nur nach Channel oder Dior riechende Fahrgäste, dichtgedränkt gepackt in der Tube stehend. Mann, was bin ich froh, dass ich bei jedem Großstadtripp erlebe, wie unerträglich das Großstadtleben auf Dauer sein kann.
Seit 1988 genieße ich das Leben in der Provinz. Gott sei Dank.
Zurück in die City nur im Greisenalter, wegen der größeren Arzt- und Krankenhausdichte ...

FAZIT:
Ein interssanter Sonntag liegt hinter uns:
Das Wembley Stadion ist schon gigantisch.
Die NFL muss noch viel lernen und sollte vor dem nächsten Spiel der International Series mal auf die Erfahrungen der NFL Europe zurückgreifen, gerade was das Drum herum um die Spiele angeht. Denn sonst wird auch dies der vergebliche Versuch werden, American Football in Europa zu vermarkten.
PS:Herzliche Dank, Dave für die Karten.
Übrigens, Dave, Deine anderen Karten, die aus Plastik, habe ich einem bettelnden Pakistani überlassen und ihm den Weg zu Harrods ganz genau erklärt. Die sollen ja eine phantastische Abteilung mit koscherem Fleisch dort haben ...